Besuchen Sie uns zum Tag des Offenen Denkmals!
Am Sonntag, 8. September 2024 bieten wir zwei Führungen durch die HICOG-Siedlung Bonn-Tannenbusch an. Treffpunkt ist der Pavillon der Dünenfüchse schräg hinter dem zentralen Hochhaus Im Tannenbusch 3.
Die HICOG-Siedlung Tannenbusch wurde 1951 im Auftrag der gleichnamigen amerikanischen Zivilverwaltungsbehörde in Zeiten großer Wohnungsnot für Ihre Mitarbeiter gebaut. Die planerische Verantwortung trugen der damalige Stararchitekt Sep Ruf, in Bonn für den Kanzlerbungalow bekannt und die Landschaftsplaner Heinrich Raderschall und Hermann Mattern.
Als Gesamtkonzept aus Architektur, Städtebau und Landschaftsplanung auf damals unbebautem Gelände erbaut, verkörpert die HICOG-Siedlung wie ihre beiden „Geschwister“ in Muffendorf und Plittersdorf den Aufbruch des rheinischen Provinzstädtchens Bonn in die Moderne.
Als Besucher erwartet Sie ein abwechslungsreiches Ensemble unterschiedlicher Gebäudetypen in verschiedenen Bauhöhen, die auf planvolle Art über eine parkartig angelegte Grünfläche verteilt sind. Architekturliebhaber werden die für Sep Ruf typische leichte, offene Architektur mit ihren großen, zum Freien geöffneten Glasflächen wiedererkennen.
Als Höhepunkt der Besichtigung besteigen wir das Dach eines der beiden ersten Appartment-Hochhäuser Deutschlands, um über dem 10. Stockwerk das Denkmalensemble noch einmal im Ganzen besichtigen zu können. Im Anschluss besteht Gelegenheit zu einem kleinen Imbiss im Pavillon der Dünenfüchse Bonn-Tannenbusch, die sich seit 10 Jahren für den denkmalgerechten Erhalt der Siedlung einsetzen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Bei der Häßlichkeit der Siedlung, die von Migranten gut gefüllt ist, sollte man die Siedlung besser abreissen und sich damit einen Denkmal-Orden verdienen.
Hallo Herr Hirsch,
als jemand, der seit einem Vierteljahrhundert in der HICOG-Siedlung wohnt, kann ich Sie beruhigen: Hier lebt es sich sehr gut. Natürlich bleibt es Ihnen unbenommen, die Bauten eines der bedeutendsten deutschen Nachkriegsarchitekten, Sep Ruf, als „hässlich“ zu empfinden – Denkmalschützer und Bewohner sehen das anders. Sie werden hier niemanden finden, der die Siedlung abreissen will. Die Menschen, die hier leben schätzen vor allem ihre großzügigen Grünflächen und Parkanlagen. Klar, Probeme gibt es auch: Die haben in erster Linie mit der Instandhaltung der 75 Jahre alten Siedlung zu tun.
Zu Ihrer anderen Bemerkung: Wenn Sie das so ausdrücken wollen waren die beiden Bonner HICOG-Siedlungen seit ihrem Erstbezug mit „Migranten“ gefüllt: Für die amerikanische Verwaltungsbehörde arbeiteten neben US-Bürgern Menschen aus unterschiedlichsten Ländern und allen Teilen Deutschlands. Die Bewohnerschaft war prägend für den Aufbruch des rheinischen Provinzstädtchens in eine Zukunft als moderne Bundeshauptstadt. Auch heute ist die Bewohnerschaft sehr gemischt: Verrentete Bundesbeamte, Arbeiter und Arbeitslose, Studierende und Menschen, die vor Not und Krieg geflohen sind. Sie werden es wahrscheinlich nicht glauben: Wir haben eine richtig gute Nachbarschaft in der sich viele Bewohnerinnen und Bewohner füreinander und den Erhalt unseres gemeinsamen Wohnumfeldes engagieren.
Grüße aus der lebenswerten HICOG-Siedlung,
T. Faßbender